... das tägliche … äh, sagen wir: So wichtig wie das tägliche Training
Der Unterschied vom täglichen Training zum Rennradurlaub ist, dass wir beim täglichen Training in der Regel dort fahren, wo wir immer fahren, und wenn wir mit dem Rennrad im Urlaub sind, fahren wir woanders.
Radurlaub ist immer, wenn Erwerbsarbeit oder ähnliche Notwendigkeiten uns keine Trainingsroutine aufgeben können. Wir fahren dorthin, wo der Rennradtraum wohnt. Unsere Träume haben viele Adressen; ob Stilfser Joch, oder Alpen, oder Pyrenäen, ob Dänemark oder Italia. Und und und.
Strich drunter, wer fleißig trainiert und die Straßen in der Heimat bereits kennt, der will auch mal mit seinem Radel den Traum erleben. Das hat er sich verdient, so ist es richtig, daher heißt es Radfahrerlebensqualität.
Extrem wichtige Frage: wohin? Einfache Frage, einfache Lösung. Augen zu, an nichts denken, und das Ziel ist das, was sich innerhalb der Augendeckel am wichtigsten macht.
Wer jemals in der Südtoskana war, der sieht sie jetzt wieder. Natürlich gibt es auch andere lohnende Reiseziele - aber unser Traumland vereinigt alles, was der Rennradler braucht. Vor dem Radeln, beim Radeln, hinterher, immer.
Weitere extrem wichtige Frage: Will ich mit meinem Superrenner fahren, oder geht auch ein Leihrad, und wenn Superrenner, dann: Wie bringe ich meine Maschine zum Urlaubsziel?
Hilfreich für den Radurlaub ist, wenn man das Radel ins Auto packen kann und sich damit in Richtung Traum aufmacht. Das Auto schluckt noch Wichtiges: Kinder, Ehefrauen, Freundinnen, Ehemänner, Freunde, zusätzliche Laufräder oder ähnliches … das ist gut.
Andere Möglichkeiten: Flugzeug (geht auch), Schiff (geht auch … aber hm, schwieriger), Zug (geht auch, ist aber manchmal viel schwieriger als gedacht), oder nur mit dem Rennrad (geht!, ist geil!, kann superviel Spaß machen!, äh, … braucht aber bei weiter Anreise sehr lang … und so weiter).
Die Alternativen funktionieren irgendwie je nach Reiseziel und Disposition (auch), aber manchmal sind sie je nach Reiseziel und Disposition schwierig, umständlich, mitunter teurer als Auto (jeder Mitreisende zahlt extra, im Auto anders) oder kaum machbar (z. B. wenn man wechselnde Unterkünfte hat, Rundfahrten oder, oder …).
Fazit: Jeder muss abwägen, wie er sich am besten mit seinem Superrenner in sein Traumrevier begeben kann. Kleiner Vorteil Südtoskana: kein Problem mit dem Auto.
Was ist wichtig?
Dort, wo es uns hinzieht, sollten folgende Rahmenbedingungen gegeben sein.
Rennrad-Gelände
Es sollte dort ein Gelände haben, das es nicht überall hat. Zum Beispiel hohe Berge, lange Berge, gewundene Straßen, Sträßchen, Wege, Steige und so weiter. Serpentinen, Kurven, mäandernde Straßen rauf und runter. Für uns Rennradler zählen drei Möglichkeiten: das Hoch, das Runter und das Flach. Und am besten irgendwie alles zusammen.
Gibt es dann noch die weiten Blicke in die Ferne oder aufs Meer, oder in Landschaften, Wälder, Gegenden, die es in dieser Weise daheim nicht gibt, dann wird der Traum Wirklichkeit. Darum geht’s: Der Urlauber mit dem Rennrad will Gelände erleben, das ihn träumen macht.
Unterkunft
Das Unterkommen in der Unterkunft soll landestypisch supergeil sein. Klar, es geht auch, in einer Bettenburg oder ähnlich abzusteigen, naja, geht, … aber so richtig landestypisch wird das wohl selten sein. Wenn wir schon im Urlaub mit dem Rennrad sind, dann sollte die Unterkunft dazu passen. Lösung Südtoskana: Es gibt keine Bettenburgen.
Verkehr
Rennrad und Urlaub, das will halt wenig Verkehr. Zumindest weniger als … daheim. Deutschland ist super – nur den Verkehr, den wir mancherorts haben, den können wir getrost auch mal dort lassen. Geht einem sicher nicht ab.
Kulinarisch sollte es so sein, wie wir hoffen, dass es ist. Sprich, typisch für die Gegend, gut, hervorragend, individuell, bekömmlich und mengenmäßig so, wie Radler es sich täglich verdienen. Also ausreichend dimensioniert. Gilt für fest und flüssig.
Wichtig ist dazu, dass unterwegs Nahrungsbeschaffung in hoher Qualität, zugleich aber auch in uns angemessenem Tempo möglich ist. Will sagen, wenn es auch noch so lockend sein mag, mittags ausgiebig und lange und vielgängig zu essen – für Rennradler im Urlaub gilt das nicht immer. Wir wollen – in der Regel – mittags nicht stundenlang essen (müssen), sondern halt Radfahren.
Okay, wenn es sehr heiß ist, kann Essen eine gute Alternative sein, wenn es regnen sollte auch, wenn wir müde sind … aber wir unterstellen hier, … eigentlich wollen wir mittags eher kurz essen, weil wir insgesamt lange radeln wollen. Abends kann es dann anders sein.
Allgemeine Umgebung
Wunderbar ist, wenn unser Urlaubsziel nicht nur fürs Rennradfahren urlaubswürdig ist, sondern allgemein. Wenn wir Ruhetage haben oder Ausflüge machen, auch mal ohne Rennrad, dann sollte die Gegend auch dafür etwas bieten.
Land und Leute
Wir bewegen uns mit dem Rennrad im Urlaub längere Zeit in Gegenden, in denen wir fremd sind. Deshalb sollten die dort Heimischen uns wohlgesonnen sein. Sprich, schön ist, wenn der Radler nicht per se der Feind der Einheimischen ist, sondern zumindest positiv toleriert wird. Oder noch mehr!
Es gibt Länder, die eine sehr positive Fahrradakzeptanzkultur haben, im Spezialfall Rennradakzeptanzkultur, und die wollen wir. Also macht es Freude, diese Kulturen zu entdecken.
Alles andere
Dass Internet ist zwar groß, aber zu klein, alle Aspekte von Fahrradurlaub abzuhandeln. Das machen wir im Kopf, der ist zwar nicht so groß, aber er kann es.
Heißt, wenn wir wirklich in der Lage wären, alle Aspekte hier darzustellen, dann … würde es keiner mehr lesen, denn dann käme er, sie oder alle, also wir kämen nicht mehr zum Trainieren. Das hier Gesagte sind Schlaglichter.
Vertiefen können wir das alles im Urlaub, abends nach einer Wahnsinnstour, in unserem Traumland, mit einem passenden Getränk in der Linken, mit einem passenden Snack in der Rechten.
Einen Blick werfen wir in die wunderbare Gegend – mit dem einen Auge – und einen anderen Blick werfen wir auf unsere supergeilen Rennmaschinen – mit dem anderen Auge. Und mit dem Kopf sind wir zur Hälfte bei der heutigen Wahnsinnstour und mit der anderen Hälfte bei der Morgigen.
Zusammenfassung
Legt man die dargestellten Minimalforderungen für Rennrad im Urlaub oder Urlaub mit dem Rennrad an tausendundvierundvierzig Möglichkeiten, Urlaub zu machen, dann ist eines gewiss: Wer sich in die Südtoskana begibt, der erlebt, wie ein Traum Realität wird.
Und nebenbei: Für spezielle Zwecke geht es auch per eBike!
Wer eBike-Fan ist, der schaue es sich an: